DIE BELLERSHEIM`S

Hier habe ich probiert etwas über die Geschichte der Bellersheims aufzuschreiben. Die Uetzer Bellersheims kennt Ihr ja alle. Aber wir haben eine adlige Abstammung, welches man am  Wappen auch schon ableiten könnte.

Es ist aber nicht so ganz einfach dieses aus Stammbüchern genau herzuleiten.

Falls dieses hier ein anderer Bellersheim lesen sollte und andere Quellen oder Informationen hat, würde ich mich sehr über eine E-mail freuen.

Der Name und Ort Bellersheim*

Der Sippenname Bellersheim ist eine Herkunftsbezeichnung und bezeichnet einen Mann aus oder von Bellersheim.
Das Dorf Bellersheim liegt bei Nidda, Kr. Gießen, in der Metterau zwischen der alten hochragenden Burg des alten Herrengeschlechts der Grafen von Münzenberg und der kleinen Stadt Hungen, die einstmals den Grafen zu Solms gehörte, und nicht weit entfernt von der einstigen Reichs-Burg und Reichsstadt Friedberg in Oberhellen.
Der Ort Bellersheim erscheint im „Lorcher Coder“ schon 769-798 in Schenkungsurkunden für das Kloster Lorch bei Bensheim an der Bergstraße als Baldratesheim. Es war also das Heim oder die Gründung eines Baldrat.

Das Uradelsgeschlecht von Bellersheim*

In diesem Baldratesheim werden 771-774 in den erwähnten Schenkungsurkunden des Klosters Lorch 24 Stifter mit Namen genannt. Einer dieser Stifter mag ein Uhrherr des späteren Landadelsgeschlecht von Bellersheim gewesen sein.

Dieses Uradelsgeschlecht der Metterau erscheint zuerst 1220 urkundlich. Seine Stammreihe beginnt 1294 mit Johannes de Bellersheim, urkundlich. Es tritt schon Ende des 13. Jahrhunderts in 4 Stämmen auf, die in der näheren Umgebung des Dorfes Bellersheim begütert und vorwiegend bei den mächtigen Grafen von Münzenberg und deren Erbnachfolgern beamtet waren.

Neben der Herkunftsbezeichnung von Bellersheim treten sogleich unterschiedliche Sippennamen auf. So werden Groppe von Bellersheim und Kolbendensel von Bellersheim genannt, die wahrscheinlich verschiedenen Geschlechtern angehörten und nicht gleichen Stammes waren, sondern nur aus dem gleichen Ort stammten.

Die Gemeinsame Herkunftsbezeichnung , später der gleiche Name, der uradligen und der bürgerlich zünftigen von Bellerheim, der bürgerlichen Bellersheim zu Frankfurt am Main und der ursprünglich vielleicht leibeigenen Bellersheim zu Herborn sind demnach allein sein ausreichender Beweis einer blutsmäßigen Verwandtschaft.

Das Adelsgeschlecht von Bellersheim gehörte zur mittelrheinlichen Ritterschaft. Es hatte Beziehungen zur Reichsstadt Frankfurt am Main und gehörte seit 1801 zur adligen Hanerbschaft des Hauses Altenlimpurg zu Fankfurt am Main. Als einziger und letzter adliger Zweig dieses noch im 16. Jahrhundert sehr verbreiteten Adelsgeschlecht blühen heute die Freiherren von Bellersheim, gen. Stürzelsheim, in zwei männlichen Sprossen zu Berlin und Gießen.

Die von Karl Draut nach Lehnsurkunden aufgestellte Stammtafel des oberhessischen Lehnsadelsgeschlechts von Bellersheim zeigt eine starke Verbreitung im 15. und 16. Jahrhundert. Mit dieser Verbreitung war eine starke Teilung, Zersplitterung und Minderung des Lehnsbesitzes verbunden, ebenso ein Verschwinden vieler männlicher Namensträger aus den Lehnsurkunden, die nichts mehr über ihren Verbleib und Tods berichten.

Bei der zum Teil wirtschaftlich schlechten Lage des niederen Adels im 15. Jahrhundert, dem Wachsen der Macht der Fürsten und Klöster fand ein Übergang ehnsbesitzloser Adliger, auch aus dem Geschlecht von Bellersheim, in den freien Bürger- und Handwerkerstand, nicht aber in den Stand der Untertanen oder Leibeigenen statt. Jede nicht ebenbürtige Ehe zog den Verlust der Lehnsfähigkeit und das Ausscheiden aus dem Lehnsverband nach sich, ebenso die Ausübung eines nicht rittermäßigen bürgerlichen Gewerbes.

* Diese Informationen und Textabschnitte stammen aus dem Buch „Deutsches Geschlechterbuch“ Band 107 aus dem Verlag von S. U. Starke, Görlitz.

Gemeinde Bellersheim

Der Name dieses Stadtteils erscheint erstmals im Jahre 769 in der althochdeutschen Form "Baldratesheim". Grabhügel aus der Bronzezeit sind in der Flur "Hartfrost" im Nordwesten von Bellersheim heute noch zu sehen.
Bellersheim, das im Mittelalter von einem Graben umgeben war, besaß nachgewiesenermaßen eine Burg aus dem 12. Jahrhundert und im 13. Jahrhundert eine eigene Pfarrei. Mehrere adelige Familien hatten dort ihren Sitz, ein Gericht war vorhanden und die damals zu Nutzung des Waldes gegründete "Markgenossenschaft" besteht heute noch. Die Ritter von Bellersheim erbauten insgesamt drei Burgen, von denen die Ober- und die Mittelburg so genannte "Wasserburgen" waren. Im Jahre 1813 wurde die jetzige Kirche neu errichtet und in jüngster Zeit renoviert. Am Nachmittag des 24. Dezember 1944 wurde Bellersheim von der US-Air Force bombardiert. 14 Tote waren zu beklagen. Nach Beendigung der Förderarbeiten im Braunkohle-Tagebau entstand im Laufe der Zeit eine große Wasserfläche, die heute gemeinsam mit den anderen ehemaligen "Baggerlöchern" das Bild der Landschaft am nördlichen Rand der Wetterau prägt. (Quelle: www.wikipedia.de)